DAS
PROJEKT
Auf der Herdecker Seite des Ahlenbergs im Dortmunder Süden wurde ein Wohnhaus errichtet, das sich mit dem Geist moderner Architektur im Sinne der klassischen Moderne der 1920er Jahre beschäftigt. Dies geschieht unter ausdrücklicher Zuhilfenahme von reiner Geometrie, konsequenter Ordnung und sensibler Betrachtung des Lichtes. Dabei entstanden drei makellose weiße Kuben, denen eine gewisse Heroik innewohnt, die wiederum Ihren Ursprung in den Worten Le Corbusiers von „Architektur als dem Spiel weißer Körper im Licht“ findet. Neben diesem formalen Prozess ist eine hochtechnisierte Ausstattung des Hauses verantwortlich für den Arbeitstitel Urban Eco Chic².
Eine überglaste Ecke nach Süden und Westen erschließt das Haus über zwei Ebenen und öffnet sie zur unverbaubaren Landschaft. Offene Raumkontinua schaffen unmerkliche Übergänge zwischen drinnen und draußen, zu poolbegleitenden und Abend-Terrassen, zu Vorhofatrien oder solchen, durch die man den Squashcourt erreicht. Von Emporen und Arbeitsgalerien blickt man in Wohnbereiche und Raumschluchten, hinaus in die westfälisch-sauerländische Landschaft oder hinauf in den Himmel. Licht fällt von oben, von seitwärts, von schier überall her durch das Haus, Schatten spielen in immer neuen Bewegungen über alle Wand- und Bodenflächen.
Diese Villa reiht sich ein in eine bestehende und gewollt heterogene Villenkolonie. Eine Villa verschwendet Raum, Material und Idee. Das macht sie zwar verdächtig, aber deswegen auch so reizvoll.
Eine Skulptur fragt nach dem Zusammenhang von Kunst und Raum, ein Werk moderner Architektur fragt nach Ideal und Prinzip. Es galt, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie ein kubisch gegliedertes Gebäude aus der modernen Tradition und dem Anspruch an eine hohe Präzision von Licht und akademisch konstruierter Geometrie mit den Anforderungen an Energie und Kommunikation aus den 2010er Jahren umgehen kann. Dieser Anspruch wurde in Hinsicht auf eine Zukunftsbefähigung des Wohnhauses ausdrücklich formuliert und war neben einem sehr komplexen Raumprogramm, das aus Wohnhaus, Ballspielhaus, Pool, Personenaufzug, Garagenanlage und Aufenthaltsqualität der Freiflächen bestand, Teil der Aufgabenstellung für eine poetische Villenarchitektur.